Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU WM) fördert aktiv die Umsetzung <br />naturschutzfachlicher und wasserwirtschaftlicher Projekte<br />im Amtsbereich.
Im Jahr 2013 konnte das StALU WM für Projekte des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft rund 6,1 Mio. Euro an Zuwendungen aus Fördermitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausreichen
Zum Schutz der Oberflächengewässer und des Grundwassers wurden auf Grundlage der Förderrichtlinie Abwasser (FöRi-AW) im Jahr 2013 insgesamt 30 Abwasseranlagen mit 3,5 Mio. Euro bezuschusst:
In der Ortslage Blowatz im Landkreis Nordwestmecklenburg konnte z.B. die alte, nicht mehr dem allgemeinen Stand der Technik entsprechende Kläranlage zurückgebaut werden. Durch den Bau eines neuen Pumpwerkes mit einer Überleitung nach Stove sowie der Ertüchtigung der Kläranlage in Stove kann das anfallende Abwasser jetzt dort geklärt werden.
In der Gemeinde Wöbbelin im Landkreis Ludwigslust-Parchim konnten die abflusslosen Gruben beseitigt und das anfallende Abwasser über eine neue Kanalisation der Kläranlage Neustadt-Glewe zugeführt werden.
In der Ortslage Klinken der Gemeinde Lewitzrand wurden 360 Einwohner neu an die Abwasserentsorgung angeschlossen und die bestehende Kläranlage im benachbarten Raduhn wurde erweitert und modernisiert.
In der Gemeinde Wittendörp liegt der Ortsteil 12 Apostel inmitten der Trinkwasserschutzzone für das Wasserwerk Wittenburg. Die knapp 100 Einwohner konnten im Zuge einer Straßenbaumaßnahme im vergangenen Jahr über einen neu geschaffenen Kanal an die zentrale Abwasserreinigung angeschlossen werden. Der besonderen Sensibilität in der Trinkwasserschutzzone wurde somit Rechnung getragen.
In der Gemeinde Dambeck im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde das anfallende Abwasser über eine neue Kanalisation gesammelt und zur Ortslage Klüß übergeleitet. Von dort aus kann nun das Abwasser über eine vorhandene Druckrohrleitung zu der über ausreichend Kapazitäten verfügenden Kläranlage Berge in das benachbarte Land Brandenburg abgeführt werden.
Für die nachhaltige Entwicklung von Gewässern und deren Ufer- und Auenbereiche konnten im Sinne der Förderrichtlinie für Gewässer- und Feuchtlebensräume (FöRi-GeF) im letzten Jahr 66 Maßnahmen mit rund 2,4 Mio. Euro bezuschusst werden:
Davon konnten aus dem Bereich "naturnaher Gewässerausbau" 46 Maßnahmen mit etwa 1,3 Mio. Euro gefördert werden, die insbesondere der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) dienen. Hierzu zählt die naturnahe Entwicklung und Gestaltung von Gewässern sowie deren Ufer, der Erhalt und die Entwicklung eines guten ökologischen Zustandes bzw. des guten Potenzials unserer Oberflächengewässer. Einen Schwerpunkt bildete hierbei die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit eines Gewässers, um die Passierbarkeit bei einem Staubauwerk für aufwärts wandernde aquatische Lebewesen zu ermöglichen.
Zum Beispiel konnten am Roten Bach bei Dambeck und an der Löcknitz in Paarsch die Staubauwerke ersatzlos zurückgebaut und an ihrer Stelle Sohlgleiten realisiert werden.
Bei weiteren Vorhaben wurden gleichzeitig neben der Herstellung der Durchgängigkeit Entrohrungen vorgenommen, wie z.B. am Mallißer Abzugsgraben und dem Gewässer 116 bei Stolpe.
Ein gutes Beispiel für den naturnahen Gewässerausbau stellt der Hechtsforthgraben bei Grabow dar, bei dem im 2. Teilabschnitt auf ca. 3 km Länge fünf Sohlgleiten errichtet wurden. Hierzu wurden auch Böschungsabflachungen und -schleifen sowie ein Kleingewässer hergestellt und Anpflanzungen vorgenommen.
Einen weiteren Förderschwerpunkt bildeten im letzten Jahr 3 Maßnahmen zur Sanierung von Seen im Amtsgebiet, wobei im vergangenen Jahr ca. 328,- TEUR Fördergeld für die Sanierung des Röggeliner Sees, des Lankower Sees und des Woezer Sees im Biosphärenreservat Schaalsee verwendet wurden. Im Röggeliner See und Lankower See wurde eine Phosphatfällung durchgeführt, beim Woezer See erfolgt die Sanierung des Seeneinzugsgebietes durch Flächenumwandlung zur Verringerung des Nährstoffeintrags.
Gefördert wurde ebenfalls ein Projekt zur Grundwassersanierung in der Landeshauptstadt Schwerin, um langfristig einen möglichst guten Zustand des Grundwassers im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen.
Zum Erhalt und zur Entwicklung des günstigen Erhaltungszustandes von Lebensraumtypen und Arten konnten rund 311,- TEUR ausgereicht werden. Genannt seien z.B. der Flussneunaugenlaichplatz bei Schildfeld, das Biberhabitat am Radebach und die Rotbauchunkenteiche in Klüßendorf.
Im Wasserbau und Hochwasserschutz wurden 6 Maßnahmen mit rund 281,- TEUR bezuschusst. Wesentliche Inhalte der Förderung waren zum einen die Verbesserung der Vorflutbedingungen, wie z.B. in Zachow oder der Hochwasserschutz in Dassow und Feldhusen.
Des Weiteren konnten 8 ausgewählte Maßnahmen nach der Richtlinie für schützenswerte Arten und Gebiete (FöRi-SAG) mit rund 200,- TEUR gefördert werden. Zum Beispiel wurden in der Gemeinde Neuburg zahlreiche Sölle im Hinblick auf die Wiederherstellung und Entwicklung von Landschaftselementen und zur Vernetzung von Natura-2000-Gebieten revitalisiert, sodass eine Neuentwicklung in und an diesen Söllen wieder möglich geworden ist.
Auch im Jahr 2014 werden im Amtsgebiet eine Reihe weiterer Vorhaben des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft gefördert.